Archiv der Kategorie: 2010 – Die Mausefalle

2010 – Die Mausefalle – Bilder

Molly und Giles planen die Zimmerbelegung.

Miss Boyle kommt an.

Der Mann, der aus der Kälte kam.

Major Metcalf bei der Morgenlektüre.

Wer baute St. Paul’s? War es dieser junge Herr?

Noch einer aus der Kälte. Aber mit angepasstem Verkehrsmittel!

Miss Casewell gibt sich undurchschaubar.

Die Wirtsleute werden befragt.

Gegenseitige Verdächtigungen?

Auf der Couch…

Niemand traut mehr dem anderen…

Nur Inspektor Trotter hat alles im Griff.

Das beendende Handgemenge…

2010 – Die Mausefalle von Agatha Christie

Krimiabend in der Blumhardtgemeinde

Die Mausefalle von Agatha Christie schnappte pünktlich zu deren 120. Geburtstag in Kirchheim zu. Das Theater Blumhardt präsentierte am 22. und 23. Oktober  im Hermann-Maas-Haus diesen spannenden Krimi, der die Zuschauer in eine kleine Pension unweit von London Mitte des letzten Jahrhunderts führte.  Lodernde Kaminflammen eröffneten das Bühnengeschehen. Diese war detailgenau in die gemütliche Launch des „Monkswell Manor“ verwandelt worden, jenes eingeschneiten und von der Außenwelt abgeschnittenen Gasthauses, in das alle Spuren eines flüchtigen Frauenmörders wiesen. Und Verdächtige gab es jede Menge. Die Zuschauer fanden ihren Spaß am Rätseln, wer war es wohl gewesen?
Unschuldig erschienen vor allem zwei Personen: Christoph Fauser, spielte den auf Skiern herbeigeeilten, akribischen  Polizisten Sergeant Trotter so hervorragend, dass keiner vermutete, dass es sich hier um einen geistig verwirrten Mörder handeln könnte. Gerade in der Schlussszene sprang ihm der Wahnsinn so glaubhaft aus den Augen, dass den Zuschauern angst und bange wurde. Genauso unbedarft erschien   Mollie Ralston, die Pensionswirtin, die ein bisschen naiv und voller Mitgefühl ihren Gastgeberinnenpflichten nachkam. Helen Albrecht konnte in dieser großen Rolle wieder einmal ihr Talent beweisen und blieb dem Publikum nichts schuldig. Ihr Ehemann, Giles Ralston, alias Matthias Methner dagegen erschien schon eine Spur verdächtiger. Gekonnt spielte er den etwas mürrischen Pensionswirt, der als treu sorgender Ehemann sich vor allem um den Schutz seiner Gattin sorgte und seine illustren Gäste lieber heute als morgen losgeworden wäre. Ein besonders schillernder Gast wurde von Holger Neumann gespielt. Es handelte sich um den bizarren Christopher Wren, einem erwachsenen Kind, der so klasse, jojospielend stellenweise psychedelisch wirkend dargestellt wurde, dass die Zuschauer schon die Jojoschnur um den eigenen Hals fühlten. Cool, zwielichtig und äußerst verdächtig spielte Katja Windisch Mister Paravicini, den ungebetenen Gast, der sich per Zufall zu der Gästeschar gesellte und sicher bei so manchem Zuschauer auf Platz eins der Verdächtigenliste landete. Ein Mordopfer, Mrs. Boyle, erlebte den zweiten Akt dieses Krimis leider nicht mehr mit. Super dargestellt, mit authentischem Outfit, wurde diese nervige Alte von Christiane Kaltschmitt. Major Metcalf, alias Andreas Leukert-Knapp, spielte souverän, gelassen und ruhig den pensionierten Offizier, der die Übersicht nicht verlor und dennoch den Kreis der Verdächtigen erweiterte. Die Schwester des Mörders, Miss Casewell, wurde apart, undurchdringlich und distanziert von Jenny Moschek gespielt – eine junge Frau, deren in ihrer Kindheit erfahrene Misshandlungen  sie zu einer distanzierten, unnahbaren Unbekannten werden ließen.
Das harmonische Zusammenspiel, die mit viel Liebe zum Detail gestaltete Bühne, die stimmige Kostümierung und Maske, sowie die tontechnisch hervorragende Qualität der diversen Radio- und Telefoneinspielungen, produziert von Matthias Müller (zuständig auch für Licht und Ton), überzeugten das Publikum voll und ganz.
Die fleißigen Helfer im Hintergrund, Camilla Fauser – Souffleuse, Jana Wiest – Kinderlied, Claudia Maurer – „gute Fee“ hinter der Bühne u. s. w., haben wieder einmal eine tolle Leistung erbracht.
Schön, dass wir wieder einen unterhaltsamen, spannenden Theaterabend in der Blumhardtgemeinde erleben konnten.