Rezension: Komödie im Dunkeln

Ende April war es wieder soweit: Die Bühne des Theater Blumhardt öffnete sich für seine immer größer werdende Fangemeinde und belohnte sein Publikum mit einer Komödie, die ein kurzweiliges Amüsement bot.

Der ein oder andere dachte zu Beginn des Spiels vielleicht noch, dass es nun aber endlich mal Zeit wäre den Lichtschalter zu betätigen. Tja, falsch gedacht. Zunächst wurde im Dunkeln gespielt, bis es zu einem Stromausfall kam, ab dem unsere Protagonisten nichts mehr sahen. Und dann tapsten sie über die Bühne, stolperten, verfingen sich in der Telefonschnur, kuschelten freiwillig oder unfreiwillig miteinander und entfesselten ein wahres Feuerwerk an Lachsalven, welches ihr treues Publikum kaum auf den Stühlen hielt.

Thomas Wenzel, in diesem Stück in einer Hauptrolle zu sehen, mimte glaubhaft den überforderten Lover, der trotz mannigfacher Versuche das Chaos in den Griff zu bekommen, sich nur immer mehr in den Wirren der Dunkelheit verlor. 

Seine gekonnt gespielte Verlobte, Katja Ludwig, tappste wirr ins Schwarze blickend zwischen Bar und gestrengem Vater, klasse dargestellt von Christoph Fauser, umher und zog am Ende des Stückes als enttäuschte Betrogene von dannen. Helen Albrecht mimte sehr mutig, ultra komisch mit stets fallendem Lockenwickler, eine verängstigte Nachbarin, die sich vor der Finsternis fürchtete. Ein weiterer Nachbar, gespielt von Andreas Leukert-Knapp, überzeugte herrlich als selbstverliebter Kunstsammler, der es überhaupt nicht schätzte, dass sein Inventar plötzlich bei den Nachbarn zu finden war. Köstlich auch Matthias Methner in einer Nebenrolle als Elektriker mit sympathischem Akzent. Kathrin Weißer und Christiane Kaltschmitt trugen mit ihren Rollen als verflossene oder vielmehr aktuelle Liebhaberin und reicher Kunstsammler ebenso zur Beststimmung der Zuschauer bei. 

Nicht möglich wäre dieser heitere Theaterabend in Kirchheim ohne Tatjana Abel-Miloseka als Souffleuse, Claudia Maurer und Daniel und Christoph Horsch gewesen, die wie immer hervorragend Ton, Licht und die technische Ausstattung managten.

Da freuen wir uns doch schon auf das nächste Mal, wenn uns die Theatergruppe Blumhardt zu einem Besuch einlädt.

Monika Jost-Ullmann