Bunbury im April 2024

Theater Blumhardt“ spielt:

Bunbury – oder: Ernst sein ich wichtig“

Komödie von Oscar Wilde

Neues Stück – neue Bühne – neuer Termin! Es ist vieles neu bei „Theater Blumhardt“. Hauptgrund für die Neuerungen war die ungewisse Zukunft der bisherigen Spielstätte im Hermann-Maas-Haus. Um Planungssicherheit zu haben, fragte die Kirchheimer Theatergruppe in der katholischen Gemeinde St. Peter an – und wurde mit offenen Armen empfangen. Zwei Termine waren 2024 im Gemeindehaus St. Georg noch frei – und „Theater Blumhardt“ hat zugegriffen.

Und so kommt es am Freitag, den 26. April 2024 zu gleich zwei Premieren an einem Abend: „Theater Blumhardt“ spielt (erstmals) im katholischen Gemeindehaus „Bunbury – oder: Ernst sein ist wichtig“ (2. Aufführungstermin Samstag, 27.04.24). Lachen ist angesagt in der irrwitzigen und satirischen Komödie von Oscar Wilde aus dem Jahr 1895:

Wir sind zu Gast in der gehobenen Gesellschaft im viktorianischen England, wo Stil, ein großes Vermögen und ein makelloser Stammbaum unabdingbar sind. Ansonsten geht Schein vor Sein, in der Oberschicht regiert die Oberflächlichkeit, Hauptsache man weiß, wie hoch Kinn und Nase in der aktuellen Saison getragen werden! Zwei Herren legen sich eine Zweitidentität zu, um inkognito dem Laster frönen zu können. Und die Damen träumen natürlich von einer stilvollen und vermögenden Partie – und dem entsprechenden Stammbaum.

Das Problem: Der gut situierte Friedensrichter John Worthing hat als Heiratskandidat in der besseren Gesellschaft keine Chance, da er als Baby in einer Reisetasche gefunden wurde und somit von höchst zweifelhafter Abstammung ist! Versteifen sich dann die zwei jungen Damen auch noch darauf, dass der jeweils Zukünftige unbedingt „Ernst“ heißen muss, kommen die zwei Herren um eine Namensänderung per Expresstaufe nicht herum.

Von komisch bis grotesk reichen die Verwirrungen und Entlarvungen in dieser „trivialen Komödie für ernsthafte Leute“, wo gelogen wird, dass sich die Balken biegen – und die Lügner am Ende sogar belohnt werden! Denn: „In existentiellen Fragen ist Eleganz, nicht Ehrlichkeit das Entscheidende.“

Freitag, 26.04.24 – Samstag, 27.4.24 – jeweils 19:30 Uhr

ACHTUNG, neuer Aufführungsort:

Gemeindehaus St. Georg, Albert-Fritz-Str. 35, 69124 Heidelberg-Kirchheim

Tickets an der Abendkasse – Preis: 12 € (ermäßigt 10 €)

2024: Bunbury!

Feuerwehr Kirchheim

Schon vor 35 Jahren hat Theater Blumhardt Oscar Wilde’s „Bunbury oder Ernst sein ist wichtig!“ aufgeführt. Drei unserer älteren MitspielerInnen können sich noch entfernt daran erinnern :-).

Und 2024 ist es wieder soweit: am 26. und 27. April 2024 werden wir Bunbury erneut auf die Bühne bringen, diesmal im katholischen Gemeindesaal in Heidelberg-Kirchheim.

Bis dahin sind wir fleißig am Proben. Danke an die Freiwillige Feuerwehr Heidelberg-Kirchheim, deren Schulungsraum wir mittwochs nutzen dürfen!

Gastspiel in Eschelbronn

Aufführung in Eschelbronn

Die „Sellemols Theaterleit“ aus Eschelbronn haben eingeladen – „Theater Blumhardt“ hat zugesagt. Nach ausverkauften Aufführungen auf eigener Bühne freuen wir uns nun auf den Auftritt in der Aula der Schlosswiesenschule.

„Ganze Wahrheiten“, eine Gesellschaftskomödie von Didier Caron

Samstag, 20.05.2023 – 19 Uhr – Aula der Schlosswiesenschule Eschelbronn

Vorverkauf: Postfiliale Eschelbronn 12€ / 10€ (Restkarten an der Abendkasse)

Ganze Wahrheiten – Rezension

Das Theater Blumhardt spielte am 10. und 11. März 23 endlich wieder ein Stück nach langer, erzwungener Coronapause. Das Kirchheimer Publikum dankte es dem Ensemble mit einem vollen Haus.
In der Komödie „Ganze Wahrheiten“ von Didier Caron entwickelte sich in dem Garten des gerade verstorbenen Großvaters ein Großreinemachen, aber nicht etwa des liebevoll gestalteten Bühnenbildes. Nein, Dinge, die bislang nicht ausgesprochen wurden, kamen an das Tageslicht und verknüpften die Familie letztendlich mit neuen Banden. Wer gehört zu wem? Wer stammt von wem?
Den Sohn des Verstorbenen und damit neues Familienoberhaupt spielte Christoph Fauser. Er scharte die Familie um sich in der vermeintlichen Gewissheit als nächster den Weg in die Urne anzutreten. Mit viel Zynismus, cholerischen Attacken und Gefühl meisterte er diese Rolle glaubhaft. Matthias Methner mimte den alten Freund der Familie äußerst gekonnt und ertrug zunächst stoisch die Hohlheit seiner Ehefrau, dargestellt von der hinreißenden Katja Windisch. Diese plapperte sich charmant und elegant durch den Abend und trällerte gar am Ende des Stückes ein Chanson, der das Publikum zum Szenenapplaus animierte. Helen Albrecht als esoterische, ans Übersinnliche glaubende Lebenspartnerin der Tochter des Hauses, spielte ihre Rolle so überzeugend, dass die Schwingungen im Raum greifbar wurden. Stets lächelnd füllte Christiane Kaltschmitt die Rolle der Mutter mit Wärme aus und übertünchte so den ein oder anderen Konflikt und eigene Unwahrheiten. Sehr cool trat dagegen der ältere Sohn der Familie auf, gespielt von Thomas Wenzel. Beruflich wie privat nicht gerade ein Vorzeigesohn, im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder, der souverän von Andreas Leukert-Knapp gegeben wurde. Die Tochter, gespielt von Irina Fehrenbach, überzeugte als Fragende. Sie brachte das Aussprechen der „ganzen Wahrheiten“ ins Rollen und vermutete viele Lügen hinter der Familienharmonie. Spritzig war auch Katja Ludwigs Auftritt als attraktive, wenn auch leicht bis stark alkoholisierte Blondine.
Überhaupt waren alle Rollen passend besetzt, ein tolles Theaterstück sorgte einmal wieder für eine gute Atmosphäre in dem leider sehr in die Jahre gekommenen Herrmann-Maas-Haus. Zudem lieferten Markus Schultz als Schauspiel-Coach, Tatjana Abel-Miloseska als Souffleuse, Lea Knapp bei der Technik und viele weitere Helfer:innen ihren Beitrag zum Gelingen dieser Theaterabende.
Hoffentlich findet diese sympathische Gruppe eine neue Spielstätte. Dass das Theater Blumhardt schmerzlich vermisst wurde in der Zeit der Pandemie, zeigte sich an den Zuschauerströmen und dem mächtigen Applaus seines treuen Publikums.

Wir bedanken uns bei Monika Jost-Ullmann für die Rezension!

Theater Blumhardt spielt „Ganze Wahrheiten“

Ganze Wahrheiten (Plakat)

Endlich! „Theater Blumhardt“ geht nach der Coronapause wieder auf die Bühne. Und das so schnell wie möglich. Deswegen laden uns die Schauspielerinnen und Schauspieler nicht wie gewohnt erst im November, sondern schon am 10. und 11. März ins Hermann-Maas-Haus ein und entführen uns im aktuellen Stück „Ganze Wahrheiten“ in die französische Bretagne.
Die Familie des verstorbenen Großvaters Alphonse trifft sich in dessen Haus zum Leichenschmaus. Schnell sind im Garten Tische und Stühle aufgebaut, um dem alten Herrn zu gedenken und auf ihn anzustoßen. Leider verläuft dieses unfreiwillige Familientreffen aber nicht ganz so harmonisch wie geplant.
Die neue Schwiegertochter Zoe spürt besondere „Schwingungen“ im Garten, die beiden Enkelsöhne von Alphonse streiten sich über ihre Frau(!), ein aus Paris angereister alter Freund der Familie versucht zusammen mit seiner Frau vor Ort, seine Eheprobleme zu lösen – und schließlich stellt Alphonse’ Enkelin Magali ihrem Vater eine alles entscheidende Frage zur Vergangenheit der Familie. Vater Jean-Claude antwortet ehrlich – und tritt damit eine Lawine los. Lebenslügen werden enttarnt, Geheimnisse gelüftet und „Ganze Wahrheiten“ ausgesprochen. Statt Leichenschmaus ist persönliches Großreinemachen angesagt. Gut, dass Opa Alphonse in seiner Urne sich das nicht mehr anhören muss…
„Ganze Wahrheiten“, eine Gesellschaftskomödie von Didier Caron – deutschsprachige Erstaufführung – Freitag 10.3. und Samstag, 11.3.2023 im Hermann-Maas-Haus – Hegenichstr. 22 – 69124 Heidelberg – Beginn jeweils 19:30 Uhr – Tickets an der Abendkasse (12 €, ermäßigt 10 €)

Immer noch Theater in Zeiten von Corona: Ganze Wahrheiten

Die letzten eineinhalb Jahre waren fürs Theaterspielen ganz schön ungünstig: ohne miteinander sprechen, ohne Interaktion, ohne Umarmungen… Deshalb hat es mit dem Stück Gefährliche Kurve nicht geklappt.

Aber der Wunsch zu spielen blieb uns erhalten. Und so sind wir für unsere aktuelle Besetzung auf Ganze Wahrheiten von Didier Caron gestoßen: ein Garten in der Bretagne mit viel Familie und Freundschaften, die auf die Probe gestellt werden.

Die Aufführungen sind für den 10. und 11. März 2023(!) geplant. Wir jedenfalls freuen uns!

Theater in Zeiten von Corona: Gefährliche Kurve!

Wir haben wieder ein Stück! Diesmal ist es Wenn…? (Gefährliche Kurve) von John Priestley. Ein schönes Ensemblestück über die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Und darüber, ob zuviel Wahrheit zum Problem wird.

Theater im Kirchenpark Rollenhefte lesen geht zuhause ohne Probleme, aber wie konnte man sich treffen? Nach wenigen Videomeetings haben wir einfach das schöne Wetter genutzt und uns im Park hinter der Petruskirche getroffen.

Theater im KirchenparkDie Aufführung ist für März 2021 geplant.

 

Plötzlich und unerwartet: eine Rezension

Theater Blumhardt brachte am vergangenen Wochenende den Krimiklassiker von Francis Durbridge temporeich und mit viel Esprit auf die Bühne.

Und ewig lockt das Weib, oder doch das Geld? Die Erste, mit dem vielen Geld, muss jedenfalls weg. Doch wie werde ich die bessere Hälfte los? Putzmunter und voller Lebensdrang, überzeugend dargestellt von Helen Albrecht, wird die Ehefrau Maggie Howard, von ihrem treusorgenden Ehemann, Glenn Howard mephistophelisch, brillant verkörpert von Andreas Leukert-Knapp, kurzerhand zu einem seelischen Wrack stilisiert. Diese sucht angeblich Trost in den Armen des verflossenen Liebhabers, Sam Blaine – naiv und immer noch liebeskrank bestens in Szene gesetzt von Matthias Methner. Und wie kann ich die immer präsente Schwägerin, Helen Tenby, warmherzig und gleichzeitig kritisch, bestens gespielt von Christiane Kaltschmitt, auf eine falsche Fährte locken? Der fiese Plan braucht Gehilfinnen. Die Erste, Sheila Wallis, hervorragend verkörpert von Irina Huppert, geistert gedopt und immer am Rande des Nervenzusammenbruchs über die Bühne. Sie soll den Wagen in den Graben fahren auf dem Weg zu Sam Blaine, welchem der Mord an seiner Ex angehängt werden soll. Alles wäre ja gut gegangen, hätte Sheila nicht die Nerven verloren, wie es von Ruth, dem Dienstmädchen und der zweiten Gehilfin prophezeit wurde. Diese  wurde doppelbödig, verführerisch als die eigentliche Drahtzieherin von Katja Ludwig performt. Und da ist ja auch noch die Gegenseite: Der Ex, der doch nicht so naiv, einen geheimnisvollen Kommissar neben dem echten einschleust, beide souverän auf die Bühne gebracht von Moritz Tzschaschel und Christoph Fauser, um die flatterhafte Gehilfin Nummer 1, Sheila Wallis, in die Enge zu treiben und zum Reden zu bringen.

Die einzig Gute und Konstante in dem ganzen Drama, die Schwester der ermordeten, Helen Tenby, schwankt und fällt und nicht nur sie. Denn am Ende heißt es, wie von einem jungen Zuschauer treffend bemerkt: „Alle tot, alle tot“ und der Rest ist Schweigen.

Denn: „Mach nur einen Plan, sei nur ein großes Licht und mache noch nen zweiten Plan gehen tun sie beide nicht.“ Dieses Brechtsche Zitat hätte dem rührigen und bemühten Ehemann viel Mühe und Leid erspart.

Das Publikum war gebannt von der kurzweiligen Inszenierung, die dank der Regietipps von Christian Verhoeven richtig Fahrt aufgenommen hatte, vor allem im zweiten Teil des Abends. Ins rechte Licht wurde das Ganze routiniert gesetzt von David Knapp. Die Souffleuse Tatjana Abel-Miloseska gab den Spielern die nötige Sicherheit, die das streckenweise recht textlastige Stück mühelos beherrschten.